Im letzten Post habe ich mit den Herstellungsbedingungen von Kinderkleidung und vorallem mir selbst auseinander gesetzt.
Heute möchte ich euch nicht nur Lieblingsoutfits meiner Tochter zeigen, sondern auch ein paar faire und nachhaltige Alternativen zu Highstreet-Ketten vorstellen. Es ist für jeden Geldbeutel was dabei!
Wie und wo kann ich nachhaltiger einkaufen?
1. Secondhand
Gebrauchte Kleidung ist IMMER nachhaltiger, als neu zu kaufen. Neben Basaren und Kinderflohmärkten, ist mamikreisel.de die Adresse schlechthin. Ich stöbere auch gern in regionalen Facebook-Gruppen oder in Kleinanzeigen. In der Mamikreisel-App und bei eBay-Kleinanzeigen kann man sich benachrichtigen lassen, wenn ein gesuchter Artikel online geht. So spart man sich stundenlanges Suchen. Ich habe so schon oft ungetragene Kleidung für wesentlich weniger als den Neupreis bekommen und neue Marken entdeckt!
2. Leihen
Wer im Winter gerne mal in den Süden verreist, kennt das Problem sicherlich. Die extra für den Urlaub angeschafften Sachen passen dann zur eigentlichen Saison gar nicht mehr und versauern nach kurzer Tragedauer im Schrank.
Mittlerweile gibt es eine ganze Hand voll Portale, auf denen man Kinderkleidung monateweise mieten kann. Bei https://www.raeubersachen.de/ gibt es eine gute Auswahl an ökologischer Kleidung. https://kilenda.de/ bietet neben Kleidung auch beispielweise Tragesysteme an.
Die Gebühren sind übrigens gestaffelt – je angenutzer die Artikel sind, desto günstiger ist die Monatsmiete. Sollte man großen Gefallen an den geliehen Sachen finden, kann man sie auch einfach kaufen. Super, oder?
3. Faire Labels unterstützen
Es gibt unglaublich viele schöne Labels, die fair produzieren. Die besseren Bedingung haben allerdings ihren Preis. Nicht jeder kann und möchte ein kleines Vermögen für faire Kinderkleidung ausgeben. Gerade, weil Kinder so unglaublich schnell aus Sachen herauswachsen. Aber: Der Wiederverkaufswert für qualitativ hochwertige Sachen ist oft wirklich gut.
Mittlerweile gibt es auch erschwingliche Kleidung. Bei grundstoff.net gibt es Shirts für weniger als 9 Euro. Viel günstiger sind die großen Ketten dann auch nicht mehr. Auch Hess Natur, waschbär und Hans Natur bietet eine breite Auswahl an erschwinglichen Basics.
Neben international bekannten Labels wie tinycottons oder Soft Gallery findet man gerade bei Instagram auch viele kleine Hersteller*innen aus Deutschland, die wunderschöne Kindersachen fertigen. Meistens sogar aus GOTS-zertifizierten Materialien. So supportet man ganz nebenbei auch noch den lokalen Handel.*
Unsere Lieblinge:
lisqa : Die Sachen von Lisa sind wirklich etwas besonderes und heben sich von der breiten Masse ab. Alle Stoffe haben ein Biozertifikat und werden in einem integrativen Projekt in Frankfurt am Main gefertigt.
Jimmy Wow: Das junge Label upcyled aussortierte Kleidung und spendet pro gekauften Artikel 1 Euro an eine Hilfsorganisation. Vorbildlich, finden wir!
NEW KIDS IN THE HOOD: Noch ist kein Shop online, aber das Instagramprofil und die obercoole Website machen so einen Spaß, dass sie nicht unerwähnt bleiben soll. Ich freu mich schon!
4. Clever shoppen
Wenn ich mal etwas mehr investiere, dann möchte ich auch gerne, dass das Kleidungsstück über eine Saison hinaus getragen werden kann. Ich setze gerne auf Mitwachskleidung von Petit Chocon oder Manymonths.
Alternativ fülle ich den Kleiderschrank ich meine Tochter gern im Sale. Bei Kleidern oder Pullis macht es oft nichts, wenn man die erste Zeit die Ärmel umschlägt – so hat man länger was von den schönen Sachen und muss nicht so schnell neu kaufen.
Meine Tochter weiß mit ihren knapp drei Jahen schon ziemlich genau, was sie anziehen möchte und was nicht. Sie liebt Kleider und Röcke, weiche Materialien und Aufdrucke. Ihr allerliebstes Kleidungstück ist ein oversized Kleid von tinycottons aus der letzten Saison. Wir haben es (eine Nummer zu groß) im Sale um 50% reduziert gekauft.
Tinycottons ist eine spanische Firma, die ihre Kleidung fair in Portugal produziert.
Trotz unzähligen Runden in der Waschmaschine ist es noch unglaublich weich und trägt deswegen auch den Beinamen “mein wunscheliges Kleid” und wird manchmal sogar zum Schlafen getragen.
Gepaart mit Strumpfhosen von Alana (via dm) und unseren heißgeliebten Lederpuschen von noa&lou mokassins ein perfektes Outfit für einen entspannten Tag zuhause. Das Leder der Mokassins stammt von ecopell, ist umweltfreundlich und passt sich unglaublich gut an den Fuß an.
Meine Tochter liebt sie so sehr, dass sie Sophia schon angerufen hat, weil ihr jetziges Paar langsam zu knapp wird. Sie braucht neue. Rote bitteschön. True Story! Andere Hausschuhe kommen gar nicht mehr in Frage. Designt und gefertigt werden die Schuhe von Hand in Hannover. Mehr erfahren könnt ihr hier im Shop!
Dieses Outfit besteht zu 90% aus gebrauchter Kleidung und ist 100% mein Kind. Mustermix, bunt zusammengewürfelt, bequem. Das Kleid ist ein Glücksgriff bei Mamikreisel gewesen (1,50 Euro). Die Leggings habe ich selbst genäht. Darüber noch ein Parka vom Flohmarkt (3 Euro), ein einfaches Baumwolltuch aus dem Bioladen und fertig ist ihr liebster Frühlingslook. Die Schuhe sind von Wildling und als Minimalschuh ideal an die Bedürfnisse von Kinderfüßen angepasst.
Ich habe mir mittlerweile selbst ein Paar gekauft und kann nur bestätigen, was sich im Gangbild meiner Tochter widerspiegelt. Die Schuhe sind nicht nur irre bequem, sondern auch richtig toll für die Fußgesundheit. Noch lieber ist die kleine Madame barfuß, aber wenn das mal nicht geht, sind wir gut gewappnet.
Lena
Hallo Wiebke!
Toll, dass du dich mit fairer Kleidung und Nachhaltigkeit beschäftigst. Auch in unserer Familie ein großes Thema mit dem sich viiiel mehr Leute beschäftigen sollten! Erst gestern habe ich für die kleinste einen Pullover mit Lieblingsteil-Potential entdeckt, natürlich second hand! 😉
LG, Lena
wiebke
Hallo Lena!
Das ist schön zu hören! Es ist ja eigentlich gar keine große Sache, man muss sich nur ein kleines bisschen aus seiner Komfortzone trauen und sich nicht so unter Druck setzen. 🙂 Liebe Grüße!